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Migrantin

Als Tochter einer deutschen Kaufmannsfamilie in Moskau aufgewachsen und mit einem Russen – Dimitri Winokurow – verheiratet, war Elsa mit der russischen wie der deutschen Kultur gut vertraut. Zuerst aus familiären Gründen und später zum Studium reiste sie mehrmals nach Deutschland. Doch auch ihre Auslandserfahrungen – unter anderem mit Diskriminierung – verhindern nicht, dass Elsa ihrerseits mitunter Stereotype verwendet, etwa in ihren schriftlichen Äußerungen über Juden und Russen. Bei Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Elsas deutsche Herkunft zur Bedrohung: Wie in vielen anderen europäischen Ländern kam es auch im Russländischen Reich zu Pogromen gegen nationale Minderheiten, die Elsas Familie ebenfalls betrafen. Nach der Oktoberrevolution wiederum war Elsa wegen ihrer bürgerlichen Herkunft Repressionen ausgesetzt. Zwar blieb sie weiterhin als Ärztin tätig, doch die Versorgungslage in Moskau und das gesundheitliche Befinden ihrer Tochter Nathalie verschlechterten sich zusehends. Dies veranlasste Elsa dazu, 1921 mit Nathalie nach Deutschland zu emigrieren und nicht nur ihren Mann Dmitri, sondern auch das Land ihrer Kindheit für immer zurückzulassen.

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