Auf Elsas Spuren: Eine Reise nach Deutschland
Von Leonie Rogg
Zwei Anlässe bewegten Elsas Eltern im Jahr 1900 dazu, gemeinsam mit ihrer 17-jährigen Tochter eine Reise nach Deutschland zu unternehmen. Da war zum einen die Einladung, die die Familie zu einer Hochzeit in München erhalten hatte, doch der zweite und wohl wichtigere Grund war die Erkrankung von Elsas Mutter. Nach einer erfolglos gebliebenen Behandlung in Moskau wollte sie einen renommierten Arzt in Berlin konsultieren. Zwar lebten Elise und Carl Rammelmeyer bereits seit den 1870er Jahren in Moskau, doch ein reger Briefwechsel belegt, dass der Kontakt zu der in Deutschland lebenden Verwandtschaft nicht abgerissen war. Elsa selbst kannte das Land ihrer Eltern bis dahin nur aus Erzählungen, wobei die Erinnerungen ihrer Mutter von Sehnsucht und Melancholie geprägt waren. Passagen aus Elsas Memoiren, die sich auf ihre erste Deutschlandreise beziehen, geben gute Einblicke in das bürgerliche Leben im damaligen Süddeutschland und insbesondere in München und zeigen zugleich, wie weit verzweigt das Netzwerk der Familie Rammelmeyer war. Und so erfahren wir, auf den Spuren der jungen Frau wandelnd, wie Elsa die für sie neue Umgebung wahrnahm.
Empfohlene Zitierweise: Rogg, Leonie: Auf Elsas Spuren: Eine Reise nach Deutschland, in: Elsa Winokurow - Studentin, Migrantin, Ärztin. Ein bemerkenswertes Leben um die Jahrhundertwende. (https://www.elsa-winokurow-esg.de/deutschlandreise). CC BY-NC-SA 4.0 (Datum des letzten Besuchs).